Kurzüberblick zur Klage
Das FTX Bankruptcy Trust hat eine Klage über 1,15 Mrd. USD gegen den Bitcoin‑Miner Genesis Digital Assets eingereicht. Die Beschwerde wirft vor, dass Genesis und seine Mitgründer zwischen August 2021 und April 2022 mehr als 1 Mrd. USD in angeblich betrügerischen Transfers von Alameda Research erhalten hätten. Die Trust‑Anwälte sprechen von Transaktionen, die aus Kundeneinlagen von FTX.com stammten und über Alameda in überteuerte Genesis‑Anteile kanalisiert wurden.
Vorwürfe im Detail
Der Kernvorwurf lautet, dass Gelder aus Kundeneinlagen zweckentfremdet wurden, um Genesis‑Shares zu Preisen zu kaufen, die dem insolventen FTX keinen realen Wert brachten, wohl aber Alameda und Sam Bankman‑Fried (SBF) begünstigten. Die Trust‑Papers behaupten zudem, dass die Mitgründer Rashit Makhat und Marco Krohn persönlich profitierten und Anteile in Höhe von über 550 Mio. USD an Alameda verkauft hätten.
Hintergrund und Risiken
Im Filing wird Genesis als politisch vernetzter Miner mit Vorteilen durch günstige Energie in Kasachstan beschrieben, der sich ab Ende 2021 aber mit Stromknappheit, neuen Steuern, Blackouts und Unruhen konfrontiert sah. Weitere Kritikpunkte sind unausgeglichene Finanzangaben, Hinweise auf Geldwäsche‑Risiken und mangelndes Interesse externer Investoren.
Rechtliche Strategie: Clawback & Asset‑Recovery
Unter US‑Insolvenzrecht verfolgt das Trust Rückforderungsansprüche (Clawback), um angeblich unrechtmäßige Transfers zurückzuholen und die Asset‑Recovery für Gläubiger zu sichern. Die Klage reiht sich in die breitere Aufarbeitung der FTX‑Expositionen nach dem Kollaps 2022 ein, während SBF bereits zu 25 Jahren Haft verurteilt wurde.
Was das für die Krypto‑Branche bedeutet
Die Auseinandersetzung hebt Risiken rund um Governance, Kommingling von Kundengeldern und politische Verstrickungen bei Mining‑Projekten hervor. Für Investoren und Node‑Operatoren ist die Klage ein Reminder: Transparenz, auditable Financials und klare Trennung von Kunden‑Assets sind in der Post‑FTX‑Ära noch wichtiger.